Seit seiner Kindheit ist Kunst ein brennendes Interesse, eine Leidenschaft. Mit 9 Jahren gewinnt er bereits seinen ersten kleinen Kunstpreis und von da an lässt ihn diese Liebe nicht mehr los – er malt und malt, er schafft und schafft. Ahmet Günestekin ist einer, dem die Synthese moderner westlicher Kunst und östlicher Symbolik auf ganz spezielle Weise gelingt. Einige seiner Arbeiten scheinen es nicht mehr in der Zweidimensionalität auszuhalten. Man müsste sie wohl „Skulpmälde“ oder „Geturen“ nennen, um anzudeuten: hier ist eine explosive, immer weiter strebende Kreativität, die sich ihre eigenen Regeln schafft, ein Anarchismus des traditionellen Gemäldes. Pure Autididaktik.
Der Schwung, die Linie, die Kurve, der Kreis; das sind die modernen Formen und Bewegungen, die bei Günestekin mit dem Hahn, dem Mond, dem Pferd, der Sonne, dem Fisch oder dem Menschen eine Verbindung eingehen, wobei diese Verbindung wierder verbunden wird. Sie geht in eine neue Dimension über, sie strebt nach außen. Es scheint als wären es Gemälde, die keine sein können, weil in ihnen ein Zuviel an Kraft liegt. Farblich sind die Arbeiten auf den ersten Blick eher schlicht, aber bei dieser Schlichheit aus verschiedenen Nuancen eines einzelnen Farbtons bleibt es nicht. So finden wir ab und an andere Farben oder gar Schnitte inmiiten eines Werkes, die aber nichts auseinandernehmen; sie scheinen es erst zu ergänzen. Unweigerlich wird man an den Kubismus erinnert, aber die simple Einordnung gleicht ästhetischer Blasphemie. Wir haben es mit etwas Neuem, einer wahren Schöpfung zu tun. Auch ein Element starker Symmetrie kann man immer wieder finden. So muss man sagen: hier ist Kunst, die ist ganz sie selbst; Kunst, die überwindet.