Bad Tölz: Vernissage der Ausstellung “Symbolic Power – From East To West”
Uecker gehört zu den wichtigsten deutschen Künstlern der Nachkriegszeit
Günther Uecker, einer der wichtigsten deutschen Künstler der Nachkriegszeit, ist 92 Jahre alt und wird in der Ausstellung durch einige Lithografien repräsentiert. Der Mecklenburger hat als Kind und Jugendlicher schwere Erfahrungen in Bezug auf den Krieg machen müssen. In seinen Arbeiten, den „Friedensgeboten“, verwendet er Zitate aus dem Alten und Neuen Testament, dem Koran und der hebräischen Tora.
Konnte Uecker aus Altersgründen nicht zugegen sein, so waren es beim chinesischen Maler und Bildhauer Wang Shaojun wohl die Corona-Pandemie und die angespannten Ost-West-Beziehungen, die eine persönliche Teilnahme verhindert haben. Der Hamburger Kunsthistoriker Marc Cremer-Thursby, der fachkundig und allgemeinverständlich in das Werk der drei Künstler einführte, deutete die Bilder und Formensprache des Wang Shaojun vor dem Hintergrund des Zen-Buddhismus.
Nouris Bilder: mit geometrischen Strukturen und einer geradezu mathematischen Ordnung
Nataja Nouri ist eine lettische Künstlerin. Ihre Kunstwerke sind ein Hingucker für diese Ausstellung. Lettland ist ein kleiner baltischer Staat, der vor 30 Jahren seine Unabhängigkeit von der Sowjetunion erlangte. Heute ist das Land Mitglied der EU und der Nato. In Bezug auf seine Kultur ist Lettland von Einflüssen aus Skandinavien und der norddeutschen Hanse geprägt. Natalja Nouri beschäftigt sich in ihrem Werk vorrangig mit geistig-spirituellen Themen und stellt die Dualität des Menschen zwischen Körper und Geist, Gut und Böse in den Mittelpunkt. Ihre beeindruckenden Bilder, welche durch symmetrische Strukturen und einer klaren Ordnung geprägt sind, enthalten zahlreiche theologische, kosmologische, kabbalistische und naturmystische Anspielungen und Symbole.
Quelle: Merkur.de