GLOBAL ART MAGAZINE ÜBER JENSEITS VON GUT UND BÖSE
Von allen Ausstellungen erscheint mir diese Gruppenausstellung als die bisher interessanteste, aufregendste und künstlerisch fruchtbarste. Nicht zuletzt auch darum, weil in allen hier ausgestellten Kunstwerken der Zeitbezug unübersehbar ist, die unmittelbare Beziehung zu den Gewaltexzessen, den Kriegen und selbstverschuldeten Katastrophen, die die Menschheit derzeit durchleidet. Alle vier Künstler sind auf ihre Weise leidgeprüft und geben den eigenen Leid- und Mit- Leids Erfahrungen mit den Mitteln der Malerei beredten Ausdruck. Vier bedeutende Künstler, Abdulhamid Abdalla aus Syrien, Edward Lightner aus den USA, Reinhard Stammer und Michael Imhof aus Deutschland, Künstler, wie sie unterschiedlicher gar nicht sein können, sind in Pashmin Art Gallery mit ihren Werken vereint, um Zeugnis von ihrer, von unser aller Sehnsucht nach einer besseren Welt abzulegen. Bilder von Atomexplosionen sind ein wiederkehrendes Motiv des in Kalifornien geborenen und aufgewachsenen Künstlers – Edward Lightner. In den 1980er Jahren war er sehr durch die in der Atmosphäre ausgeführten Atomtests beeinflusst, vor allem durch deren Optik. Im Laufe der 90er und Anfang 2000er Jahre verschob sich sein Fokus, er konzentrierte sich mehr auf die AIDs-Krise. Später wandte er sich in seiner Malerei wieder den Kernexplosionen zu. Edward Lightners Bilder sind durch die schiere Kraft und die dunkle Ästhetik der explodierenden Atombomben bewegt. Hunderte unterirdische Explosionen veränderten die Nevada Wüste und andere Gegenden. Er entwickelte ein Verfahren um jede Explosionskrater zu abstrahieren und im Form eines Mandalas wiederzugeben (die Titel der Bilder verweisen zu den einzelnen Tests), das ermöglicht ihm sich auf die Erstellung von Objekten zu konzentrieren, die gleichzeitig schön anzusehen sind und doch dunkle Konnotationen von den Ursprüngen jedes Bildes ergeben.