Ein schweizer Pionier des Impressionismus:
Julius Voegtli wurde am 29. März 1879 im zentralschweizerischen Malters als Sohn eines Landarztes geboren. Schon als Jugendlicher begann er zu malen und zu zeichnen. In der Sekundarschule lernte er Dekorationsmalerei, bevor er Unterricht an der Gewerbeschule in Basel nahm. Eine formellere Ausbildung erhielt Voegtli an der Akademie der Bildenden Künste in München, wo er sich 1902 einschrieb. An der Akademie studierte er bei dem berühmten deutschen Landschafts- und Genremaler Karl Raupp (1837-1918). Raupps Einfluss ist in den frühen Werken Voegtlis zu erkennen, da er in einem Stil arbeitet, der eher dem Realismus zuzuordnen ist.
Vernissage : 12.11.2022 – 19.00 Uhr
Ausstellungszeitraum : 12.11. – 17.12.2022
Grußwort: Nour Nouri (Direktor von Pashmin Art)
Eröffnungsrede: Dr. Peter Schütt (Autor und Kunstkritiker) DE / Dr. Davood Khazaie (Internationaler Kurator) EN
Julius Voegtli
Der Künstler löste sich jedoch bald von diesem traditionellen Einfluss und wandte sich einem neuen Stil zu, der Elemente moderner Kunstströmungen wie Impressionismus, Postimpressionismus, Fauvismus und Expressionismus enthielt, die ihren Ursprung in Frankreich und Deutschland hatten und deren Ideen sich in ganz Europa verbreiteten. Die Akademie war auch ein Zentrum für eine neue Generation von Künstlern, die später zu den führenden Vertretern der modernen Kunst gehören sollten und von progressiven Lehrern wie Franz von Stuck (1863-1928) gefördert wurden. Zu den Absolventen der Akademie zu Voegtlis Zeiten gehörten moderne Visionäre wie Wassily Kandinsky (1866-1944), Giorgio de Chirico (1888-1978), Paul Klee (1879-1940) und Franz Marc (1880-1916).
Die Einflüsse dieser Zeitgenossen und des dynamischen Umfelds, in dem sie ausgebildet wurden, sind in Voegtlis Verwendung leuchtender, kräftiger Farben und seiner schnellen, freien Pinselführung besonders ausgeprägt. Trotz seines beachtlichen schöpferischen Werks bestritt Voegtli seinen Lebensunterhalt in erster Linie als Dekorationsmaler und erhielt Aufträge für Fresken an öffentlichen Gebäuden; schließlich wurde er Mitinhaber eines Malerbetriebs. Er engagierte sich auch in der Kommunalpolitik der Stadt Biel und bekleidete mehrere Ämter im Bereich der Infrastruktur und der Stadtplanung.
Trotz seines engagierten Einsatzes in der Kommunalpolitik malte, zeichnete und schrieb der Künstler auch in späteren Jahren weiter. Voegtli wurde sogar noch zu Lebzeiten ausgestellt: 1931 zeigte die Galerie Benador in der Schweiz eine Ausstellung mit rund hundert Werken des Künstlers. In einer Rezension der lokalen Zeitung Express wurden die Werke gelobt und die offensichtliche Beherrschung des Mediums Aquarell durch den Künstler hervorgehoben. Der Rezensent lobte Voegtlis erfinderischen Umgang mit Farben und seine Fähigkeit, verschiedene Töne innerhalb eines einzigen Farbtons einzufangen, sowie seine Geschicklichkeit bei der Darstellung von hellem Licht und tiefen Schatten.
Bislang hat Pashmin Art Consortia vier große Ausstellungen in China und Europa organisiert und durchgeführt: Im Dounan Art Museum in Kunming (2017/2018), im Hong Art Museum in Chongqing (2020 und 2022) und im Mark Rothko Art Museum (2018). Weitere große Ausstellungen sind für 2023 im Archive Art Museum Beijing und anderen renommierten Museen in Europa geplant.
Die künstlerische Hinterlassenschaft befindet sich im Besitz von Privatsammlern, unter anderem sind einige Werke im Museum Schwab und dem NMB Neues Museum Biel in der Schweiz zu sehen.
Im Jahr 2022 hat der Verlag Pashmin Art Publisher ein umfassendes Buch (540 Seiten) über das Lebenswerk von Julius Voegtli in drei Sprachen, Deutsch, Englisch und Chinesisch, in drei separaten Bänden herausgegeben.
Wir laden Sie herzlich zur Soloausstellung, Buchpräsentation und Signierstunde mit dem Enkelsohn, Hans Vögtli, ein!