WOODEN ART BETWEEN FRAGILITY AND DURABILITY – DANIEL FUCHS 2022
Ausstellungsdauer (20.02.2022 – 08.03.2022)
Daniel Fuchs wurde 1974 in der Kleinstadt Greiz im Süden Thüringens geboren. Aufgrund ihrer historischen Bauten und der beiden prächtigen Schlösser, die auch das Wahrzeichen der Stadt bilden, wird Greiz auch „Perle des Vogtlandes“ genannt. Fuchs, der bei seiner Großmutter aufwuchs, war schon in seiner Kindheit von Kunst umgeben. Seine Großmutter zeigte ihm unter anderem das „Satiricum“ im Greizer „Sommerpalais“, eine weltberühmte Sammlung satirischer Zeichnungen und Gemälde. Doch schon früh fühlte Daniel Fuchs sich von der Enge und Eintönigkeit des DDR-Alltags eingeschränkt.
Als die Berliner Mauer fiel, war er erleichtert. Die Hoffnungen auf eine Verbesserung seiner persönlichen Situation erfüllten sich jedoch noch nicht. Er ging verschiedenen Jobs nach, aber sie erfüllten ihn nicht spirituell. Dann entdeckte er seine Vorliebe für alle Formen der handwerklichen und künstlerischen Holzverarbeitung. Viele seiner persönlichen, oft quälenden und leidvollen Lebenserfahrungen sind in den Entstehungsprozess seiner Holzschnitzerei eingeflossen.
Nach langer Suche und herausfordernder Arbeit an sich selbst fand er seinen kongenialen Ausdruck in seinen Werken. Seine Arbeit ist einfach und kompliziert zugleich. Das Paradebeispiel für diese beiden Pole ist sein zwei Meter hohes Reliefbild mit dem Titel „Fibonacci“, benannt nach dem mittelalterlichen Mathematiker. Die Fibonacci-Reihe ist eine Folge natürlicher Zahlen, die in direktem Zusammenhang mit dem Goldenen Schnitt stehen. In der Natur stellt sie eine Grundform für das Wachstum von Pflanzen und Tieren dar und kommt in vielen Lebewesen vor, sei es in Palmen, Korallen oder Schnecken. Daniel Fuchs ist wohl der erste moderne Künstler, der mit der ausgefeilten Technik einer „Fibonacci-Schnecke“ eine filigrane Form geschaffen hat. Gleichzeitig zieht es ihn zurück zu seinen Wurzeln.
Auf dem Kalvarienberg (Heilige Stätte) bei Bad Tölz, einem Wallfahrtsort, an dem die Gläubigen den Leidensweg Christi nachspüren, hat er eine verwitterte Wurzel gefunden. Mit dieser Wurzel begann sein erstes Projekt mit dem Titel „Schöpfung“. Und an diesem Ort in der Nähe von Bad Tölz hat Daniel Fuchs neue Wurzeln für das Schaffen von Kunst gelegt. Die Menge an Arbeit, die der Künstler in seine Werke steckt, ist dabei verblüffend. Für jede Arbeit notiert er, wie viele Stunden und wie viele Sägeschnitte er benötigt hat. Die Komposition „Fibonacci“ erforderte rund 750 Arbeitsstunden und 5.000 Sägeschnitte, die weniger als zwei Millimeter „breit“ waren.
Von der asiatischen Kunstzeitschrift Contemporary Asia Art News als „Künstler des Jahres“ nominiert, wird seine Kunst von weltbekannten Kunstmagazinen wie L’Eventail (Belgien), Aesthetica (England) inzwischen international anerkannt.
Werke von Daniel Fuchs wurden im Mark Rothko Art Center in Daugavpils (Lettland, 29. 10. 2021 – 9. 1. 2022) und im Hong Art Museum in Chongqing (China, 23. 9. – 24. 11. 2021) ausgestellt. Im Art Archive Museum in Peking (9. 4. – 9. 5. 2022) werden seine filigranen Arbeiten zu sehen sein.