An der Gruppenausstellung „Adventures in Wonderland“ sind Christiane Maria Luti, Anke Erlenhoff und Beate Fahrnländer beteiligt. Die Ausstellung zeigt Landschaften, gesellschaftspolitische Kunst, Stadtansichten und Architektur, abstrakte Kunst und Porträts. Der Betrachter wird mit verschiedenen Kunsttechniken und -themen vertraut gemacht und kann durch den Spiegel der Kunst durch das Wunderland wandern.
Vernissage : 05.11.2022 – 18.00 Uhr
Ausstellungszeitraum : 05.11. – 26.11.2022
Eröffnungsrede: Dr. Davood Khazaie
Lyrikrezitation: Dr. Peter Schütt
Gruppenausstellung in der Pashmin Art Gallery Hamburg mit:
Christiane Maria Luti – Anke Erlenhoff – Beate Fahrnländer
Christiane Maria Luti
Christiane Maria Luti ist eine Ärztin und Künstlerin. Schon früh in ihrer Karriere lehnte sie ein Kunststipendium ab und entschied sich für die Medizin. Das Bedürfnis, Menschen zu verstehen, ihnen nahe zu kommen, sie in ihren existenziellen Momenten kennen zu lernen – und nicht zuletzt möglichst viel über ihren körperlichen Bauplan zu erfahren, überwog. Als sich ihr jedoch die Möglichkeit bot, eine Pause einzulegen, ergriff sie die Chance und studierte Malerei an der Hochschule Luzern. Im Werk von Christiane Maria Luti überwiegen neben ihren gesellschaftspolitischen Arbeiten, die den Menschen zeigen, die Landschaften. Sie kann als Philosophin der Tiefenökologie bezeichnet werden. Die Tiefenökologie ist eine zeitgenössische ökologische Philosophie, die sich durch die Verteidigung des Eigenwerts der Lebewesen und der Natur auszeichnet, d.h. eines Werts, der unabhängig von ihrem Nutzen für den Menschen ist. Sie misst den Arten und den verschiedenen Ökosystemen einen höheren Wert bei als die klassischen ökologischen Bewegungen, was zur Entwicklung einer Umweltethik führt. Während die klassische Ökologie, auch wenn sie neue Alternativen entwickelt, immer die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse als Endpunkt setzt (Anthropozentrismus) und dem übrigen Leben den Status einer „Ressource“ zuschreibt, schreibt die Tiefenökologie die menschlichen Endpunkte in einer breiteren Perspektive, der des Lebendigen (Biozentrismus), neu ein, um die Bedürfnisse der gesamten Biosphäre zu berücksichtigen, insbesondere der Arten, mit denen sich die menschliche Linie seit Tausenden von Jahren gemeinsam entwickelt hat. Mit Spuren des Impressionismus in ihrer Kunst lädt Luti uns ein, uns mit der Natur und den Menschen anzufreunden.
Anke Erlenhoff
Anke Erlenhoff lebt seit 1988 als freischaffende Künstlerin in Köln. Sie studierte Kunst, Geographie und Englisch, Theologie, Architektur und Malerei an den Akademien in Köln, Aachen und Düsseldorf. 1995 war sie Lehrbeauftragte an der Fachhochschule Düsseldorf, Fachbereich Design und 1996-1997 hatte sie die Vertretungsprofessur an der Fachhochschule Düsseldorf, Fachbereich Design, inne. Stadtlandschaften umfassen die Konfiguration von eingebauten Formen und den Zwischenraum. In der bildenden Kunst ist eine Stadtlandschaft eine künstlerische Darstellung der physischen Aspekte einer Stadt oder einer Agglomeration in Bereichen wie Malerei, Grafik, Druck oder Fotografie. Hauptgegenstand der Stadtbildmalerei ist das Bild der Stadt mit ihren einzelnen Häusern, Straßen, Plätzen, Panoramabildern. Die ersten Bilder von Stadtgebäuden tauchen in den Gemälden mittelalterlicher Künstler auf. Ankes akademische Studien spiegeln sich in ihrer Kunst wider. Neben ihren halb-abstrakten Arbeiten beschäftigt sie sich mit der Frage der räumlichen Dichte und Vielfalt sowie mit den physischen und sozialen Herausforderungen, die der Raum mit sich bringt. Indem sie in ihren architektonischen Kunstwerken hauptsächlich eine grüne Farbschicht verwendet, erinnert Anke an die Bedeutung der Natur neben der Moderne und bringt die Privilegien von Kunst und Architektur zusammen. „Architektur ist eine Kunst…. Sie nutzt die Technik, um eine Emotion zu erzeugen, und sie tut dies mit ihrer eigenen spezifischen Sprache, die aus Raum, Proportionen, Licht und Materialien besteht – für einen Architekten ist die Materie wie der Klang für einen Musiker oder die Worte für einen Dichter.“ (Renzo Piano)
Beate Fahrnländer
Beate Fahrnländer machte ihre ersten Erfahrungen mit Malerei und Grafik als Jugendliche an der HGB Leipzing. Nach der Ausreise aus der DDR im Jahr 1988 lebte und arbeitete sie in Berlin. Sie studierte Grafikdesign mit dem Schwerpunkt Illustration in Berlin (Udk Berlin) und Paris (Atelier Penninghan). Mit melancholisch angehauchten Farben legt Fahrnländer besonderes Augenmerk darauf, wohin ihre Figuren gehen, sich aufhalten oder schauen. Porträtbilder und Statuen waren in der Antike, auch in Griechenland und Rom, allgegenwärtig, allerdings vor allem in zwei Zusammenhängen: Sie dienten dem Gedenken, auch an verstorbene Helden oder Ahnen, und sie gaben abwesenden Mächtigen, ob menschlichen Herrschern oder Göttern, ein Gesicht. Der römische Schriftsteller Plinius behauptete, dass das Kunstschaffen mit einem Porträt begann, als eine junge Frau im antiken Griechenland, die in einen Mann verliebt war, der in den Krieg gezogen war, den Schatten seines Gesichts nachzeichnete, um eine Erinnerung an ihn zu haben, wenn er nicht mehr da war. Die Künstlerin porträtiert ihre Protagonisten nicht als Götter oder Göttinnen, nicht als Helden oder Heldinnen, sondern als normale Menschen. Die Art und Weise, wie Fahrnländer den Betrachter in den Raum der Leinwand bringt, ist verblüffend, wobei die Blicke der Menschen nicht immer den Augen des Betrachters gelten. Fahrnländer zeigt die Menschen so, wie sie sind, und setzt sich damit über den Rat von Giovan Paolo Lomazzo hinweg: „Bei den Frauen ist die erste Regel, die man mit absoluter Sorgfalt befolgen muss, die Schönheit zu malen, indem man die Kunst so weit wie möglich benutzt, um die Fehler der Natur zu beseitigen.“