Alexander Dik – Parnass Spezial
Heutzutage stellen sich immer mehr Fragen nach den Verbindungen zwischen Kunst und Leben. Kunst gilt nicht mehr als autonom; Kunst um der Kunst willen ist nicht mehr gefragt. Vor dem Hintergrund von Debatten um den Einfluss von Rassismus und Kolonialismus beleuchtet die Kunstkritik mehr denn je die gesellschaftlichen Bezüge von Kunst. Dieser Trend wird auch das Interesse an der Arbeit von Alexander Dik wecken.
Der Künstler selbst betont im Gespräch, dass er „die Farben nicht nach der Natur und seinen eigenen äußeren Sinneseindrücken einsetzt. Die Farben sprudeln aus mir heraus als eruptiver Ausdruck meiner Ängste, meiner Wut, aber auch meiner Gefühle und Sehnsüchte. Wenn ich male, schwimme ich in meinen Farben und gehe mit ihnen auf und ab. Meine Malerei spricht für sich. Es entsteht nicht nach einem vorgegebenen Plan, sondern entwickelt sich, während ich male. Ich male intuitiv.“
Während der Künstler in seinen bisherigen Werken die Tragödien und Traumata der deutschen Geschichte verarbeitete, sind sie nicht mehr die vorherrschenden Themen im Werk des Malers. In den neueren und neusten Arbeiten, die während der Corona-Pandemie entstanden und auch in der Museumsausstellung in China (Hong Art Museum 2022) zu sehen sind, mehren sich die Lichtblicke. Der künstlerische Horizont hellt sich auf. Die Zeichen der Hoffnung mehren sich. Sie verraten die Intention des Künstlers, sich von den dunklen Seiten der deutschen Geschichte abzuwenden und sich neuen, helleren Ufern zu nähern.
Diks Arbeit ist ein starkes Spiegelbild unserer Zeit und wird sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. 2023 bis 2024 werden seine Werke im Mark Rothko Museum und auf der Kunstmesse Art Beijing ausgestellt.